Kennen Sie SPAM®?

 

Nein, nicht die lästigen Werbe-Emails! Das Dosenfleisch!

Das Produkt aus Schweinefleisch und Vorderschinken, Salz, Wasser, Zucker, Kartoffelstärke und Natriumnitrit wird in Hawaii heiß und innig geliebt. Rund 7 Millionen Dosen verzehrt die Bevölkerung Hawaiis davon jährlich.

Reis- und Nudelgerichte werden damit veredelt, zum Frühstück gibt es gebratenes SPAM® mit Eiern, Starköche der Inseln kreieren SPAM®-Gerichte, selbst McDonalds und Burger King in Hawaii haben SPAM® auf der Speisekarte und sowohl Restaurants als auch Supermärkte bieten SPAM®-Musubi an.

Die Kreation aus einer gebratenen Scheibe SPAM® auf in Form gepresstem Reis und umwickelt mit Nori (getrocknetem Seetang) nimmt in Hawaii in etwa die Stellung des deutschen Butterbrotes an. Selbst der ehemalige US-Präsident Barack Obama lässt sich während seiner Hawaii-Besuche schon einmal ein SPAM® Musubi schmecken.

Einmal im Jahr wird die große Liebe mit einem Straßenfest in Waikiki so richtig gefeiert - dem SPAM JAM® Festival.

Was ist das denn nun eigentlich SPAM®?

Schon 1926 stellte die Hormel Foods Corporation aus Austin, Minnesota Fleisch in Dosen her: Spiced Ham. Nach einem Namenswettbewerb im Jahre 1937 wurde daraus dann SPAM®.

Ganz klassisch besteht das Dosenfleisch nur aus den 6 oben genannten Zutaten. Inzwischen gibt es SPAM® aber auch in den verschiedensten Varianten: mit Truthahnfleisch, Knoblauch, Käse, Jalapenos, Teriyaki-Würzung, fett- und natriumreduziert und … und … und …

Während des 2. Weltkrieges erlebte SPAM® einen riesigen Boom, denn sowohl die US-Truppen als auch die Truppen der Alliierten Russland und Großbritannien wurden mit dem Fleisch in Dosen versorgt. Es benötigt keinerlei Kühlung, ist nahrhaft, gut zu transportieren und nahezu unendlich lange haltbar.

Da auf Hawaii während und nach dem 2. Weltkrieg eine große Militärpräsenz herrschte, fand die preiswerte Alternative zu frischem Fleisch seinen Weg auch hierher. Schließlich hielt es dann Einzug in die Küchen der Zivilbevölkerung und wurde entsprechend der unterschiedlichen Landesherkunft in die Speisepläne eingebracht.

1970 brachte die britische Komikertruppe Monthy Python einen Sketch über das Dosenfleisch: Ein Ehepaar landet in einem Imbiss, bei dem ausschließlich Gerichte mit SPAM® auf der Karte stehen. Die Ehefrau mag aber kein SPAM®. Es beginnt dann eine Diskussion mit der Bedienung, die daraufhin die Gerichte empfiehlt, die möglichst wenig SPAM® enthalten. Alle anderen Gäste in dem Imbiss sind Wikinger, die ein Loblied auf SPAM® singen - und das wieder und wieder, jedes Mal, wenn das Wort SPAM® fällt. Nach Monthy Python Manier steigert sich dann die ganze Geschichte ins Unerträgliche - war aber auch eine nette Werbung für die Marke SPAM®.

Später in den 90er Jahren häuften sich in den Email-Postfächern unerwünschte Werbe-Nachrichten. Man erinnerte sich an den Sketch und der lästige Werbemüll erhielt seinen Namen: SPAM.

Das war dann nicht unbedingt die Art von Werbung, die man sich für sein Produkt wünscht. 

Aber Hormel Foods reagierte mit humorvollen Kampagnen und konnte den Kult um das „Mystery Meat“ halten.

Am Firmensitz in Austin, Minnesota kann die Geschichte des Dosenfleisches genauestens erkundet werden: im SPAM® Museum. Tourguide ist dort das offizielle Maskottchen SIR CAN-A-LOT®. www.spam.com/museum

Bei aller Liebe ...

Im Herbst 2017 mehrten sich die Meldungen über Diebstähle von SPAM® Dosen in den Geschäften Hawaiis. Das Fleischprodukt ist dort so beliebt, dass sich sogar ein Schwarzmarkt gebildet hat und Kleinkriminelle versuchen schnelles Geld (für Drogen) mit dem Handel von SPAM® zu machen. Einzelne Geschäfte begegnen dieser Entwicklung auf ungewöhnliche Art und verbannen das Dosenfleisch in Vitrinen. Es soll auch Beschränkungen der Kaufmenge geben …

Bei einer Hawaii Reise gehört SPAM® in irgendeiner Form eigentlich zum Pflichtprogramm. Vielleicht teilen Sie ja die Leidenschaft der Einwohner Hawaiis.

Die Profi SPAM® Esser aus Hawaii genießen übrigens ihr Lieblingsprodukt niemals direkt aus der Dose! Es muss schon zubereitet werden, d.h. gebraten, gegrillt, etc.

Wir freuen uns darauf, wenn Sie uns nach Ihrem Hawaii-Urlaub von Ihrem SPAM®-Erlebnis berichten!

 

P.S. In Deutschland gibt es das „echte“ SPAM® leider nicht - nur Frühstücksfleisch ;-)

02/2018